Therapie und Behandlungsmöglichkeiten

In den meisten Fällen wird eine sogenannte Laparoskopie bzw. Bauchspiegelung, zur Diagnose und zur Entfernung von Endometrioseherden im Unterleib durchgeführt. Das Wort Bauchspiegelung ist dabei irreführend, da es so klingt als wenn sie einer Magen- oder Darmspiegelung ähnelt. Die Bauchspiegelung ist jedoch eine Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt wird. Dabei werden Instrumente und eine Kamera durch kleine Schnitte in den Bauch (minimalinvasiv) eingeführt und damit zwischen den Organen (Darm, Blase, Eierstöcke, Gebärmutter etc.) geschaut, ob Endometriose vorhanden ist, um diese dann ggf. durch Veröden (Hitze) oder durch Herausschneiden zu entfernen. Für diesen Eingriff wird man meist stationär im Krankenhaus aufgenommen und je nach Umfang der OP nach 1-2 Tagen oder bei einer größeren „Endometriose-Sanierung“ mit z.B. Entfernung von (Teil-)Organen nach ca. 7-10 Tagen wieder entlassen. 

Bisher war eine Operation die einzige Möglichkeit Endometriose zu diagnostizieren, da nur dabei Zellen entnommen und später im Labor untersucht werden konnten. Mittlerweile gibt es auch einen Speicheltest, der mit einer relativ hohen Sicherheit, ebenfalls Endometriose feststellen kann. Leider wird der Speicheltest zur Zeit noch nicht von den Krankenkassen übernommen und muss mit einem Preis von rund 800 Euro selbst bezahlt werden. 

Neben den Operationen versuchen Ärztinnen und Ärzte die Symptome der Endometriose vor allem mit einer hormonellen Therapie in den Griff zu bekommen. Denn einige Endometrioseherde reagieren auf Hormone genauso wie die Schleimhautzellen in der Gebärmutter, die im monatlichen Zyklus eine Schleimhaut auf- und wieder abbauen. Mit der Einnahme von Hormonen sollen also die Endometrioseherde stillgelegt werden, wodurch dann auch die Menstruation ausbleibt. Leider werden die Hormone sehr unterschiedlich vertragen und gehen zum Teil mit Nebenwirkungen wie z.B. Depressionen, Migräne, Zysten an den Eierstöcken etc. einher. Es ist also wichtig zu schauen, ob die Vor- oder Nachteile der Hormoneinnahme überwiegen – vor allem, da es auch Endometrioseherde gibt, die trotz Hormonen weiterwachsen können. 

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Endometriose Betroffenen, die auch sehr wichtig sein können und leider oft in den Hintergrund rücken, sind zum Beispiel Schmerztherapie, Physiotherapie, Ernährungsberatung sowie Psychotherapie. Auch Angebote aus dem Bereich der komplementären Therapie sollten berücksichtigt werden, wie zum Beispiel Osteopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, Achtsamkeitsübungen, Yoga und viele weitere. 

So unterschiedlich die Symptome und Beschwerden bei Endometriose sind, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsansätze, die den Betroffenen helfen. Auch wenn es anstrengend ist, einige Therapien selbst bezahlt oder die Rezepte bei den Ärztinnen und Ärzten erkämpft werden müssen, lohnt es sich meistens viele verschiedene Behandlungen auszuprobieren, um zu wissen, was einem am besten hilft und was nicht.