Endometriose

*Endometriose ist eine komplexe Ganzkörper-Erkrankung, die mit extremen Schmerzen einhergehen und Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben kann. Bei der chronischen Erkrankung wächst Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Es treten Zysten und Entzündungen (Endometrioseherde) auf, die sich z.B. an Eierstöcken, Darm oder Bauchfell, sowie in selteneren Fällen auch außerhalb des Bauchraums, wie z.B. in der Lunge, ansiedeln. Obwohl Endometrioseherde als gutartig eingestuft werden, können sie metastasieren und bleibende Schäden an Organen verursachen. Die Folge von Endometrioseherden sind zum Beispiel chronische Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen, Blutungen in der Bauchhöhle und oftmals Unfruchtbarkeit.

Etwa die Hälfte der Endometriose Betroffenen leiden auch an Adenomyose. Dies ist eine eigenständige Erkrankung, auch wenn es lange als eine Form von Endometriose angesehen wurde. Bei der Adenomyose wandert gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe in die Muskelschicht der Gebärmutter ein und kann starke Schmerzen auslösen. Wie auch bei Endometriose ist die Entstehung von Adenomyose bisher nicht geklärt. Es gibt verschiedene Theorien, die mögliche Ursachen der Erkrankungen erklären könnten, jedoch ist keine davon wissenschaftlich belegt.

Leider werden die beiden Erkrankungen meist als gynäkologisches Problem und gewöhnliche Regelschmerzen abgetan, die einfach mit der Antibaby-Pille behandelt werden können. Doch Endometriose ist viel mehr als das und äußert sich auf so unterschiedliche Weise, dass sie auch als „Chamäleon“ bezeichnet wird. Es gibt auch Betroffene, die keine Schmerzen haben oder bei denen Endometriose entdeckt und entfernt wird und danach keine weiteren Beschwerden auftauchen. Allerdings geht die Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. davon aus, dass bei etwa der Hälfte der Betroffenen eine dauerhafte Therapie notwendig ist. Laut Schätzungen der Vereinigung leiden ca. 2 Millionen Menschen in Deutschland an Endometriose. 

Obwohl Endometriose die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung ist, beträgt die Zeit bis zur Diagnose im Durchschnitt 8-10 Jahre. So lange laufen die Betroffenen mit ihren Symptomen von einer medizinischen Einrichtung zur nächsten, nur um meist am Ende zu hören, dass „sie gesund seien, die Probleme nur psychisch, sie mehr Yoga machen und weniger Stress haben sollen oder es gar nicht so schlimm sei und sie sich nur anstellen würden“. 

Die Aussagen mögen hart klingen, aber leider ähnelt sich bei jeder einzelnen Geschichte von Endometriose-Betroffenen, dass sie von Ärztinnen und Ärzten nicht ernst genommen werden. Und daher ist es so wichtig, dass die Erkrankung mehr Aufmerksamkeit, die Betroffenen mehr Unterstützung und das medizinische Personal mehr Aufklärung erhält.

 

*Diese Informationen beruhen auf den Informationen der Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. und den eigenen Erfahrungen der Endosprotten. Sie sind nicht vollständig, da die Erkrankung viel zu komplex ist, um alles genau darzustellen. Bei Nachfragen sendet uns gerne eine Nachricht. 

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