Selbsthilfe

Neben der medizinischen Versorgung durch spezialisierte Ärztinnen und Ärzte spielt die Selbsthilfe bei einer chronischen Erkrankung – wie Endometriose – eine wichtige Rolle. Der Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann helfen, die Lebensqualität zu verbessern.

Mittlerweile gibt es in Deutschland über 80 Selbsthilfegruppen für Endometriose Betroffene – die Endosprotten sind eine davon. Wir kommen zusammen, um uns auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen und um Verständnis für unsere Situationen und Gefühle voneinander zu bekommen.

Beim Verdacht auf oder mit der Diagnose Endometriose fühlen sich viele sehr allein gelassen. Wenn die Beschwerden schon lange vorhanden sind, ist eine Diagnose für einige zwar eine Erlösung, da ‚das Problem‘ endlich einen Namen hat und ‚alles auf einmal einen Sinn ergibt‘, jedoch ist die Erkrankung selbst meiste eine riesengroße Herausforderung. Es gibt viele offene Fragen, Gefühle, Entscheidungen, die getroffen werden müssen oder Unverständnis im Umfeld, mit welchen sich Betroffene allein gelassen fühlen können. Und genau dafür ist eine Selbsthilfegruppe da. 

In der Gruppe kann über alle Themen, die sonst eher Tabuthemen sind, und bei Endometriose den Alltag massiv beeinflussen besprochen werden. Wie zum Beispiel: Menstruation, Magen- und Darmprobleme, Inkontinenz, Depression, Fehlgeburten, Kinderlosigkeit usw.
Natürlich tauschen wir uns auch über Erfahrungen zu Medikamenten, Therapien, Operationen aus. Oder zum beispiel Allltagshelfer wie Bücher, Tees oder Wärmekissen.
Dank des regionalen Bezug können wir uns auch über Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser, Therapeutinnen und Therapeuten beraten oder gegenseitige Empfehlungen aussprechen.
Beis unseren Monatlichen Treffen reden wir aber auch gerne einfach ’nur‘ darüber, wie unsere Woche war, was uns momentan stresst, wovor wir Angst haben, was uns bedrückt. Was sich so banal anhört ist fast der wichtigste Punkt für eine Selbsthilfe Gruppe.
Im Austausch merken wir immer wieder, dass es und allen irgendwie ähnlich geht (oder mal ging), freuen uns gemeinsam über Besserungen und Fortschritte, geben uns mit ermutigenden Worten Hoffnung und zeigen einander Verständnis. Auf einmal ist da Jemand, der sich schon genauso einsam und hoffnungslos gefühlt hat, von Ärztinnen und Ärzten nicht ernst genommen wurde oder vor der schwierigen Entscheidung stand, die Hormone nun einzunehmen oder nicht.

Wir halten zusammen und geben uns gegenseitig Kraft, Zuversicht und neue Perspektiven. 💛